Dies & Das

Auf dem Holzweg

 

Ein Holzwurm fraß sich durch den Schrank,
das war nicht leicht, der Weg war lang.
Er kämpfte langsam sich voran
und kam dann endlich oben an.

Die Stubenfliege fragte ihn:
„Mein armer Wurm, wo willst du hin?
Ich kenne leider nicht dein Ziel,
doch dieser Weg hilft dir nicht viel!

Du tust mir leid, die Wahrheit ist,
dass du hier auf dem Holzweg bist!“
Da sprach der Wurm: „Hab’ ich ein Glück,
dass du dich sorgst um mein Geschick!

Für deine Mühe dank’ ich dir,
doch ist sie gar nicht nötig hier.
Ein Wurm, der sich durch Möbel frisst,
ganz klar doch auf dem Holzweg ist.

Doch dieses Mal, da trügt der Schein,
ein Holzweg muss kein Irrweg sein.
Er bietet meinem Dasein viel,
der Holzweg ist für mich das Ziel!

                 von Anne-Marie Zuther

 

Kommentar:

Und die Moral von der Geschicht ... der Mensch braucht einen Holzweg nicht!

Definition Duden

Holz­weg, der

Wortart: Substantiv, maskulin

Worttrennung: Holz|weg

Wendungen, Redensarten, Sprichwörter: auf dem Holzweg sein/sich auf dem Holzweg befinden (mit einer Vorstellung, Meinung o. Ä. von etwas sehr irren; ein Holzweg endet vielfach im Wald, er ist keine Landstraße, die zu einem bestimmten Ziel führt)

Synonyme: Irrweg; Abweg, falsche Methode, falsches/verkehrtes Verfahren; (gehoben) Abirrung

Betonung: Họlzweg

Herkunft: mittelhochdeutsch holzwec = (Wald)weg, auf dem Holz abgefahren wird

 

Quelle: Duden Online



Definition Wiktionary

auf dem Holzweg sein

 

Redewendung

Worttrennung:

auf dem Holz·weg sein

Bedeutungen:

[1] sich verirren, Umwege machen, ein Ziel nicht richtig oder ein falsches Ziel ansteuern

Herkunft:

[1] In Wäldern dienen manche Wege nur dem Abtransport des Holzes. Folgt man ihnen als Wanderer, erreicht man nicht sein gewünschtes Ziel. Der Begriff „Holzweg“ war bereits im Mittelhochdeutschen als holwec geläufig. Bald danach bildete sich die zusätzliche Bedeutung „Irrweg, Abweg“ heraus.[1]

Synonyme:

[1] sich auf dem Holzweg befinden

Beispiele:

[1] »Daneben geraten! – Wieder falsch geraten. Mr. Nickleby ist auf dem Holzweg – ganz und gar auf dem Holzweg.[2]

[1] «Nein, sie ist vollständig auf dem Holzweg, weil sie an dem Geld gerade das Sauerverdiente so schätzt und hervorhebt.[3]

[1] Wann S' meinen, Sö haben was Bsonders ghört, da sind S' am Holzweg.[4]

[1] Wer glaubt, eine Beförderung belohnt immer nur eine hervorstechende Leistung, ist auf dem Holzweg![5]

 

Quelle: Wiktionary





Definition Wikipedia

Auf dem Holzweg sein

 

Die metaphorische Redewendung „Auf dem Holzweg sein“ beschreibt ein nicht zielführendes Vorgehen und impliziert die Aufforderung, den Irrweg zu verlassen.

Das Wort „Holzweg“ ist seit dem 13. Jahrhundert in Gebrauch; seine sprichwörtliche Verwendung ist seit dem 15. Jahrhundert belegt [1].

Der mittelalterliche Dichter Ulrich von Türheim benutzt den Begriff noch im Sinne eines unausgebauten Weges in seinem wohl vor dem Jahr 1243 verfassten „Tristan“ (Vers 1393[2]): „mît die rehten strâze unt ganc die holzwege hin“ („er mied die ausgebaute/ebene Straße und ging über die Holzwege“).

In der didaktischen Dichtung „Der Jüngling“ (wahrscheinlich in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts geschrieben) des Dichters Konrad von Haslau steht der Holzweg für einen Weg, der statt des Pfades der Tugend eingeschlagen wird (Vers 1033ff.):

dar an sich manger verschriet,/der einen holzwec geriet:/der dünket in der beste;/dar nâch so vindt er ronen und este,/die von den boumen sint gerêret;/swelch tumber da niht wider kêret,/daz spriche ich wol in sînen hulden,/der muoz vil unrede dulden[3](„darin irrte sich mancher/indem er auf einen Holzweg geriet:/er dachte, es sei der beste [Weg];/dann aber findet er umgestürzte Stämme und Äste/die von den Bäumen gefallen sind;/wer so töricht ist und nicht umkehrt,/das sage ich in seinem Sinne [oder: zu seinem Besten],/der muss böse Reden über sich ergehen lassen“).

In einer Sittenpredigt des deutschen Predigers Johann Geiler von Kaysersberg (1445–1510) aus dem Jahr 1495 ist der Holzweg ein Ab- oder Irrweg, der von Gott wegführt: „man findt under tausent nicht einen, der dem rechten weg nachtrachtet, sonder sie gehn all dem holzweg nach und eilen heftig bisz sie zu der hellen kommen“ („Unter Tausend [Menschen] findet man nicht einen, der nach dem rechten Weg strebt [hier wohl im Sinne eines gottgefälligen, christlichen Lebens], sondern sie alle folgen dem Holzweg und eilen [darauf] sehr bis sie [letztendlich] in der Hölle ankommen“.

In seiner Sprichwörtersammlung und in seinen „Tischreden“ verwandte auch Martin Luther diese Redensart mehrfach[4].

Eine Erweiterung erfährt die Bedeutung des Holzweges in einem Sprichwort aus Ostpreußen: „Jener geit den Holtweg, de andre den Soltweg“ („Jener geht den Holzweg, der andere den Salzweg“). Hier wird der zu nichts führende Holzweg der Salzstraße gegenübergestellt, denn zu Zeiten der Hanse wurde mit dem Salzhandel viel Geld verdient.

 

Quelle: Wikipedia