PRO & CONTRA

Wir wollen auch die Befürworter der Straße nicht zu kurz kommen lassen. Deswegen finden Sie im Folgenden eine Gegenüberstellung der Argumente PRO & CONTRA.

 

Wir hoffen, dass Ihnen dieser Überblick auch hilfreich ist zur persönlichen Einschätzung der Situation und damit zur Meinungsbildung.

 

Wir werden versuchen, Sie bei den Argumenten auf dem Laufenden zu halten und hier entsprechend die Diskussion um den Holzweg inhaltlich möglichst komplett zu erfassen.

 

Thema PRO –
Befürworter des Holzwegs
(Position des Gemeinderats)
CONTRA –
Gegner des Holzwegs
(Position der Bürgerinitiative)

Direkte Verbindung zur St2047

PRO 1:

 

Es gäbe bisher keine gute Verbindung aus Altomünster zur Staatsstraße AIC/DAH (St2047). Diese soll durch den „Holzweg“ geschaffen werden.

 

 

CONTRA 1:

 

Das Argument, der „Holzweg“ würde Altomünster besser mit der Staatsstraße St2047 verbinden, ist so ziemlich das dreisteste Argument überhaupt. Diese Behauptung ist schlicht FALSCH.


Denn wirklich jeder Altomünsterer weiß (und wer es noch nicht weiß, braucht nur eine örtliche Straßenkarte vor Augen – oder Google Maps), dass es keine direktere und besser ausgebaute Verbindung vom Ort Altomünster zur St2047 gibt als die Kreisstraße, die von der Aichacher Straße aus direkt und weitgehend gerade zur St2047 führt – und dies schon gut ausgebaut seit Ewigkeiten. Zudem führt diese Straße schnellstmöglich aus dem Ort heraus, von der Kreuzung zur Stumpfenbacher Straße bis zum Ortsausgang sind es nur 400 Meter.


Diese direkte Verbindung der Kreisstraße ist konkurrenzlos und kann durch den Bau des „Holzwegs“ nie annähernd ersetzt werden. Denn um den „Holzweg“ überhaupt erst anzufahren, müsste der gesamte geplante Durchgangsverkehr (und am „Holzweg“ werden insgesamt laut Verkehrsprognose der Gemeinde 86% Durchgangsverkehr erwartet) erst links in die Stumpfenbacher Straße abbiegen, dieser 1 Kilometer folgen, den Kreisel am Wertstoffhof benutzen, dort abbiegen und dann mit einem weiteren Abbieger weitere 400 Meter durch den Gewerbepark fahren. Bis zum Ortsausgang am „Holzweg“ wären also ganze 1.400 Meter zurückzulegen – im Vergleich zu nur 400 Meter im Falle der direkten Verbindung über die bestehende Kreisstraße.


Folglich ist heute schon die bestehende Kreisstraße die Ortsumgehungsstraße für den „Holzweg“. Und das, ohne dass es den sinnlosen „Holzweg“ überhaupt gibt – eine Umgehungsstraße ohne Zusatzkosten. Das ist Luxus pur.


Ja, die Strecke über die Kreisstraße in Richtung Dachau/München/A8 ist etwas länger als über den geplanten „Holzweg“: „etwas länger“ wie bei klassischen Umgehungen landläufig üblich, um dafür eine deutliche Entlastung für viele Leute zu schaffen. Kurzum, eine bestehende Umgehungsstraße, wofür andere Gemeinden viel Geld ausgeben, um ihre Bürger von mehr Innerortsverkehr (hier zusätzlich 1.000 Meter) zu entlasten.


Und diese direkte Verbindung zur St2047 gibt es heute schon für 86% geplanten Durchgangsverkehr – völlig ohne einen weiteren Straßenbau und zum Nulltarif. Und dieser direkten Verbindung sollte nun teilweise der Verkehr durch den geplanten „Holzweg“ abgegraben werden?


Letztlich blieben nur 14 % des künftigen „Holzweg“-Verkehrs, der vom Gewerbepark (bei Vollauslastung!) und der Stumpfenbacher Straße sowie dem dort angeschlossenen Wohngebiet herrührt, für die der „Holzweg“ aus der Sicht „Verbindung zur St2047“ in Frage käme – aber genau diese Anwohner wären gerade durch den „Holzweg“ (und eben die damit einhergehenden prognostizierten 86% Durchgangsverkehr) am stärksten belastet.


Es gibt also faktisch niemanden, für den der „Holzweg“ aus Sicht „Verbindung zur St2047“ Sinn machen würde.


Davon abgesehen besteht genau am Ortsausgang zur Kreisstraße das wichtigste Infrastrukturelement des Straßenverkehrs: die einzige Altomünsterer Tankstelle. Unweigerlich fahren gerade die Vielfahrer schon deshalb über die Kreisstraße (oder extra dahin) – oder müssten künftig eben noch öfter Tankstellen außerhalb des Gemeindegebiets bevorzugen. Der Inhaber der Tankstelle (er liegt dann einfach nicht mehr „auf dem Weg“) dürfte sicher nicht Umsätze in beträchtlicher Größenordnung von möglicherweise bis zu 50% riskieren wollen, wenn die Verkehrsprognose der Marktgemeinde über den „Holzweg“ realisiert werden sollte. Das könnte auch im Extrem dazu führen, dass sich die Tankstelle nicht mehr lohnt und damit Altomünster ohne Tankstelle dastünde.


FAZIT: Fakten seitens „Holzweg“-Planern nicht beachtet. Argument widerlegt.


Streckenverkürzung um 6 km


 

(Fakten)

PRO 2:

 

Der „Holzweg“ würde die Strecke von Altomünster nach Dachau bzw. München (also zur Autobahn A8 in Richtung Süden/Süd-Osten)

um 6 Kilometer verkürzen.

CONTRA 2:

 

Die heute kürzeste, offiziell fahrbare Strecke ist diejenige über "Stumpfenbach/Deutenhofen". Sie beträgt von Altomünster nach Dachau (jeweils Ortsmitte) 22,8 km


Die Aussage der Gemeinde ist also FALSCH: Die geplante Strecke über den „Holzweg“ würde nämlich für diese Verbindung 22,5 km betragen, also nur um 300 Meter weniger. Dies entspricht nur ein Zwanzigstel (oder 5%) der versprochenen Streckenverkürzung und steht damit in keinem Verhältnis zu der aufwändigen Straße.


Die Strecke über "Schauerschorn" schlägt übrigens mit 23,5 km zu Buche, hierzu wäre der „Holzweg“ auch nur 1 km kürzer (allerdings dafür zusätzlich 1 km mehr Innerortsverkehr über die Stumpfenbacher Straße und das Gewerbegebiet mit 3 notwendigen Abbiegekreuzungen bzw. -kreisel).


Selbst die Strecke über die "Kreisstraße" (die allerdings aus dem Unteren Marktbereich nur von 14% der Bevölkerung in Richtung DAH/Süd-Osten genutzt wird) wäre mit 25,6 km nur 3,1 km länger als der geplante „Holzweg“. Also selbst die längste denkbare heutige Strecke, die zudem nur von den Bewohnern des Unteren Marktbereichs genutzt wird, brächte nur 50% der Streckeneinsparung, die von der Gemeinde behauptet wird.


Es ist auch klar, dass 1 km mehr an Innerortsverkehr und dreimaliges Abbiegen (zuerst in die Stumpfenbacher Straße) die gedachte Verbindung über den „Holzweg“ insgesamt zeitlich wesentlich langsamer machen würde als die heute genutzten Verbindungen. Gerade die Pendler würden sich also auch in Zukunft eher für die bestehende Strecke über Schauerschorn entscheiden, weil sie schnell aus Altomünster draußen sind und hierüber schnell und ungestört ans Ziel kommen. Die Route über die Stumpfenbacher Straße und das Gewerbegebiet mit stockendem Morgen-/Abend-Berufsverkehr ohne Überholungsmöglichkeit wäre äußerst unattraktiv. Der „Holzweg“ würde also von der Zielgruppe gar nicht so angenommen wie von der Gemeinde dargestellt.

 

FAZIT: Vor der Planung nicht richtig gemessen. Argument widerlegt.


Schnellere Verbindung

PRO 3:



Es ginge dann schneller über den „Holzweg“ in Richtung Dachau/München/A8.

CONTRA 3:


Wie bereits im Zuge der direkten Verbindung über die Kreisstraße zur St2047 (CONTRA 1) ausgeführt (und gleiches gilt für die Verbindung über Schauerschorn), würde die Nutzung des „Holzwegs“ immerhin für 86% des dortigen Verkehrs (also für den gesamten Durchgangsverkehr) bedeuten, statt bisher 400 Meter dann 1.400 Meter – ergo 1 Kilometer mehr – Innerorts zu fahren.


Durch die wesentlich geringere Geschwindigkeit, durch zusätzlich dreimaliges Abbiegen (also dreimal bremsen und wieder beschleunigen), durch stockenden Verkehr in Richtung Wertstoffhof/Gewerbegebiet (das ist heute schon so) und dann noch durch das Durchfahren des gesamten Gewerbegebiets würden die zusätzlichen 1.000 Meter Innerortsverkehr nicht nur für die Anlieger, sondern auch für die Fahrer selbst zur Qual.


Die Route wäre also zeitlich viel langsamer und zudem weitaus stressiger, gerade im Berufsverkehr.


Es dürfte klar sein, für welche Route sich Vielfahrer (also die klassischen Pendler) entscheiden würden. Wohl kaum für die „Holzweg“-Route. Warum dann den „Holzweg“ als verbesserte Verbindung für genau diese Zielgruppe, wenn sie ihn dann möglicherweise gar nicht nutzen würde?


FAZIT: „Holzweg“-Idee nicht zu Ende gedacht. Argument widerlegt.

Entlastung Schwerverkehr Stumpfenbach/ Deutenhofen

PRO 4:


Stumpfenbach und Deutenhofen würden vom Schwerverkehr entlastet werden.

CONTRA 4:


Grundsätzlich gilt hier: es wäre natürlich sehr zu begrüßen, sowohl Stumpfenbach als auch Deutenhofen vom Schwerverkehr zu entlasten. Denn die Verbindung über diese beiden Ortschaften – da haben die Anlieger 100% recht – ist tatsächlich nicht gut geeignet, um dort Sattelschlepper etc. durchzuleiten.


Darf man den Prognosen der Verkehrsplaner der Gemeinde Glauben schenken – und immerhin planen sie auf dieser Grundlage den „Holzweg“ –, führt nur 14 % des überregionalen Schwerverkehrs (> 3,5 t gemäß Definition der Verkehrsprognose) über die Verbindung „Stumpfenbach/Deutenhofen“ (im Übrigen weitere 14 % über Schauerschorn, 72 % über die Kreisstraße).


Zunächst dürfte auch den Anliegern klar sein, dass die Befreiung vom Schwerverkehr nur für den wirklichen Durchgangsverkehr gelingen dürfte. Denn der lokale Verkehr (also der Verkehr zwischen und innerhalb der Orte Stumpfenbach, Deutenhofen und Kleinberghofen) könnte und dürfte ja nicht gestoppt werden, darunter auch die LKWs örtlicher Handwerker und Transportunternehmer, die LKWs von allen Dienstleistern, die in diesen Orten anliefern oder tätig werden, der Fuhrpark der örtlichen Landwirte sowie der regelmäßig lokal verkehrende Busverkehr. Der übrige Schwerverkehr kann als Durchgangsverkehr angesehen werden und lässt sich mit ca. 20% des gesamten vorhandenen Schwerverkehrs ermitteln.


Um diese 20 % Durchgangsschwerverkehr von den beiden Orten fern zu halten, gäbe es allerdings bessere, billigere und schnellere Maßnahmen, als den „Holzweg“ zu planen und zu bauen: Nämlich in Kleinberghofen ein Verbotsschild gemäß StVO (Verbot für Kraftfahrzeuge mit einer zulässigen Gesamtmasse über x t) aufzustellen und diesen Verkehr als Umgehung konsequent über die Kreisstraße zu leiten.


Kostenvergleich: Schild für ca. 200 € statt „Holzweg“ für 2 Millionen € (oder viel mehr). Die Entscheidung dürfte nicht schwer fallen.


Zur Information: ein solches Schild gab es bereits in Kleinberghofen viele Jahre an der Brücke hinter den Eisenbahngleisen. Damals konnte nämlich die Brücke nur begrenzte Last tragen. Warum aber das Schild nicht wieder aufgestellt werden kann, wenn es die Gemeinde doch so ernst meint mit der Entlastung der Anlieger in Stumpfenbach und Deutenhofen, konnte bisher niemand klären. Vielleicht beantragt dies ja mal ein interessierter Bürger bei der Nachbargemeinde Erdweg. Man wird dort sicher aufgeschlossen sein. Und die Marktgemeinde Altomünster würde dies doch sicher unterstützen – die Kontakte nach Erdweg gelten ja als gut.

Stumpfenbacher Straße als geeigneter Zubringer

PRO 5:


Die Stumpfenbacher Straße sei eine von Altomünsters Verkehrsadern und damit ausreichend belastbar.

CONTRA 5:


Dass die Stumpfenbacher Straße eine von Altomünsters verkehrsträchtigen Straßen geworden ist, lässt sich nicht leugnen. Das werden die dortigen Anlieger gerne bestätigen.


Warum die Stumpfenbacher Straße aber dazu wurde und dass die Straße selbst mit dieser Entwicklung kaum mithielt, darüber wollen die Verantwortlichen nicht sprechen.


Denn im Klartext ist es doch so, dass durch den wirklich an falscher Stelle geplanten Gewerbepark mitsamt der nun dort befindlichen Endverbrauchermärkte und durch den auch dorthin verlagerten Wertstoffhof der Verkehr erst in die Stumpfenbacher Straße gezogen wurde. Der gemeindliche Bauhof trägt ebenso zu zusätzlichem Schwerverkehr bei, über dessen Verlegung ins Gewerbegebiet waren die betroffenen Bürger wohl damals ziemlich überrascht. Die Stumpfenbacher Straße wurde aber kaum diesen Herausforderungen angepasst und besitzt in manchen Bereichen auch nicht die notwendige Breite, um einen hinreichenden Ausbau zu gewährleisten. Auch das werden die Anlieger sicher gerne bestätigen.


Überhaupt hat sich die Marktgemeinde Altomünster um die Bedürfnisse der Anlieger der Stumpfenbacher Straße (und dazu gehört auch das gesamte dort angeschlossene Wohngebiet in Richtung Westen) in den letzten Jahren reichlich wenig geschert. Die Belastungen sind entlang dieser Straße schon heute unerträglich, die dortigen Bürger schultern schon heute die Fehlplanungen der Gemeinde von gestern. Das soll sich mit dem „Holzweg“ also auch noch verschlechtern?


Es ist auch bezeichnend, dass bei der Darstellung des Problems durch die Gemeinde dann gerne auf den Schwerverkehr eines einzigen Betonsteinwerks fokussiert wird, das allerdings schon seit über 105 Jahren genau dort ansässig ist, also definitiv vor allen Anliegern vor Ort war und damit jedermann akzeptiert zu diesem Ortsbereich angesehen wird. Hier suchen die Verantwortlichen wirklich an der falschen Stelle nach Gründen, warum sie nun diese Straße brauchen und versuchen, dieses zweifellos erfolgreiche lokale Unternehmen vor ihren Karren zu spannen. Hier werden Probleme auch in den Köpfen erzeugt und nicht gelöst.


Wenn nun die Gemeinde behauptet, die Stumpfenbacher Straße sei ohnehin schon eine „wichtige“ Straße, dann hat sie sie selbst dazu gemacht, deren Ausbau – den ohnehin dort niemand schätzt – aber auch sträflich vernachlässigt.


Wenn die Gemeinde weiter behauptet, diese Straße wäre auch noch weiter belastbar, dann meint sie damit sicher nicht die dortigen Anlieger: denn diese sind nicht weiter belastbar: nicht durch Lärm, nicht durch Abgase und nicht durch weitere Verkehrsgefahren, die mehr Verkehr unweigerlich mit sich bringt. Denn die Stumpfenbacher Straße ermöglicht schon heute kaum einen Begegnungsverkehr Lkw/Pkw, geschweige denn Lkw/Lkw. Die größeren Fahrzeuge weichen dann auf den über lange Strecken abgesenkten Bürgersteig aus. Es bleibt abzuwarten, wenn dort mal deswegen ein Unfall mit Personenschaden passiert. Wer zeigt sich dann für diese Gefahrenpotenziale verantwortlich? Und wer zeigt sich verantwortlich, hier auch noch mehr Verkehr zu fordern und die Belastbarkeit der Straße schön zu reden?


Neben Lärm, Gestank und Gefahr sind es letztlich auch finanzielle Bürden, die die Gemeinde den dortigen Bürgern auferlegt. Denn natürlich werden deren Grundstücke und Häuser durch den zusätzlichen Durchgangsverkehr weiter an Wert verlieren und zudem werden die Bewohner nicht darum herum kommen, zumindest mittelfristig Investitionen in Schallschutzfenster zu stecken und durch Nebenwirkungen des Verkehrs z.B. öfter die Außenfassaden zu streichen als bisher. Aber auch die Lebensqualität leidet, was das Schlafen in bestimmten Räumen, das Öffnen der Fenster oder etwa Ziehen von Nutzpflanzen im eigenen Garten angeht. Überall drohen Qualitätsverluste.


Nein, die dortigen Bürger sind genauso wenig unbegrenzt belastbar wie die Straße selbst.


Mag es daran liegen, dass keiner der politischen Entscheidungsträger in dieser Gegend wohnt?


Dass im Zuge der Kostenrechnung der Gemeinde zum „Holzweg“ die Stumpfenbacher Straße gar nicht relevant erscheint, verwundert dann doch, denn nach jetziger Einschätzung der dort lebenden Bürger ist der jetzige Verkehr schon inakzeptabel, der zusätzliche Verkehr durch den „Holzweg“ erst recht nicht machbar. Der „Holzweg“ würde unweigerlich nach den jetzigen Prognosen Folgeinvestitionen beim Ausbau der Stumpfenbacher Straße auslösen – zumindest mittelfristig führte daran kein Weg vorbei.


FAZIT: Die Fakten zur Stumpfenbacher Straße werden weiter ignoriert. Argument widerlegt.

Zusätzliche Gewerbebetriebe

PRO 6:


Der „Holzweg“ würde Gewerbe für den Gewerbepark anziehen.

 

CONTRA 6:


Dass eine Straße als Standortfaktor Gewerbe ins Gewerbegebiet lockt, gibt es eigentlich nur im Bereich der Logistik oder Industrie. Doch aufgrund der faktischen Abseitslage von Altomünster fern von relevanten Fernstraßen (13 km zur A8 Richtung DAH/München), dürfte selbst jedem Optimisten klar sein, dass sich solche Gewerbetypen gleich direkt an der Autobahn ansiedeln. Und das beweisen auch die Gewerbegebiete von Bergkirchen bis Odelzhausen. Darüber hinaus ist auch das Ansiedeln solcher Gewerbetypen so gut wie ausgeschlossen, denn selbst mit neuer Ausbaustufe im Gewerbepark sind dort kaum mehr nennenswerte freie Flächen verfügbar, geschweige denn in einer solchen Größenordnung wie für Logistik oder Industrie gebraucht. Das Gewerbegebiet an dieser Stelle ist so gut wie ausgereizt, das gibt auch die Gemeinde zu.


Zum anderen sollte es bei der Ansiedelung von Gewerbe für eine Gemeinde auch immer um örtliche Arbeitsplätze gehen und gerade im Hinblick auf die tragfähigen Zukunft der Gemeinde um möglichst hochwertige Arbeitsplätze: Handwerker, Ingenieurbüros, Freie Berufe, Dienstleistung etc. Letztlich beweist die aktuelle Belegung des Gewerbeparks ja auch diesen Trend.


Kurzum: der „Holzweg“ kann und wird aus den genannten Gründen keine Attraktivität bei der künftigen Ansiedlung von Gewerbebetrieben entfalten.


Im Gegenteil: genau diese Art von hochwertigen Gewerben mit Arbeitsplätzen vor Ort (Büro, Dienstleistung, etc.) dürfte den prognostizierten Durchgangsverkehr von 86% durch den Gewerbepark und direkt am eigenen Gebäude vorbei (das ist ja alles sehr eng dort) wenig schätzen. Der Gewerbepark sieht ja auch Betriebsleiterwohnungen vor. Wieso glaubt die Gemeinde, dass solche Firmenverantwortlichen, die auch noch privat vor Ort wohnen, diesen unnötigen Verkehr für gut heißen sollten? Begeisterung ist hier nicht zu erwarten – weder privat, noch während der Betriebszeiten.


Zu allem Überfluss nimmt gerade der Holzweg auch einige Fläche im neuen Gewerbepark in Anspruch, was indirekt sogar zu noch weniger verfügbarer Gewerbefläche führt.


Zu guter Letzt sei am Rande erwähnt, dass natürlich die hohen Kosten der geplanten Straße im Falle eines Baus auch den Gemeindehaushalt langfristig belasten würden. Da eine Gemeinde im Falle von Defiziten (und genau hier ist Altomünster als zuweilen höchstverschuldete Gemeinde des Landkreises Dachau anzusiedeln) nur die Möglichkeit einer Gewerbesatzerhöhung als Hebel zur Steigerung der Gemeindeeinnahmen hätte, würde dies mittelfristig sogar zu einer sinkenden Attraktivität für Gewerbeansiedlungen führen, denn die Gewerbesteuer ist durchaus ein wichtiger Standortfaktor, gerade für die benannten Gewerbetypen, die grundsätzlich wechselfähiger sind.


Be- und Entlastungen Bürger

PRO 7:

 

Der „Holzweg“ würde fünf Ortschaften entlasten.

CONTRA 7:

 

Dass der „Holzweg“ fünf Ortschaften entlasten würde, stimmt so natürlich auch nicht. Der Punkt ist FALSCH.


Richtig ist zunächst, dass es in Stumpfenbach und Deutenhofen im Bereich der Ortsdurchfahrt durchaus Entlastungen gäbe. Zumindest in Stumpfenbach gibt es im Gegenzug im westlichen Ortsbereich dafür Belastungen durch den „Holzweg“, zumindest indirekt. Stärker wiegt aber wohl, dass die gesamten Entlastungen in Stumpfenbach und Deutenhofen dafür in entsprechendem Mehrverkehr auf der St2047 im Abschnitt von Unterzeitlbach zu Buche schlagen würden. Zusätzlich würden Unterzeitlbach durch den „Holzweg“ in noch die am Hang Richtung „Holzweg“ liegenden Häuser dem Brems- und Beschleunigungslärm des Holzwegs ausgeliefert sein.


So ist des einen Entlastung des anderen Belastung, ohne dies wirklich werten zu wollen. Klar wird aber an diesen Beispielen, dass es immer um ein faires Miteinander gehen sollte. Die Gemeinde (als quasi den Bürgern neutral verpflichtetes Organ) kann nicht für eigene Propagandazwecke die Vorteile für einige Bürger herausstellen, dann aber die Nachteile für andere verschweigen wollen – und im Zweifel noch die dann Benachteiligten gegen die Bevorteilten aufbringen wollen, und umgekehrt. Solche Ausspielereien innerhalb der Bürgerschaft, auch noch initiiert durch die politisch Verantwortlichen, können nicht gutgehen. Die Leute in einer kleinen Gemeinde (das Wort kommt nicht umsonst von Gemeinschaft) sollen doch lange miteinander in Eintracht leben und nicht sich gegenseitig Übervorteilungen zumuten wollen. Dies wäre eine fatale gesellschaftliche Entwicklung. Angestachelt durch die Politik wäre dies sogar sehr unverantwortlich.


Als dritter Ort wurde Oberzeitlbach benannt: dort würde eine Entlastung nach den prognostizierten Verkehrszahlen der Gemeinde allerdings nur am äußersten Ortsrand, nämlich genau an der Abzweigung von Schauerschorn in die St2047 stattfinden. Dort befindet sich neben einem Gehöft als weiteres Haus ein gemeindlicher Kindergarten.


Eine wirkliche Entlastung erfährt der Weiler Schauerschorn: dort würde der „Holzweg“ wohl eine Entlastung des Verkehrs um etwa minus 900 Kfz pro Tag bedeuten, was etwas mehr als einer Halbierung des dortigen Verkehrs entspräche.


Im Gegenzug hierzu spielen sich aber wesentliche Belastungen im Unteren Marktbereich von Altomünster ab. Denn der „Holzweg“ würde 86% seines Verkehrs nach den Prognosen der Gemeinde als Durchgangsverkehr verursachen (einiges davon abgezogen von der Schauerschorner Strecke), der dafür unnötigerweise 1.000 Meter Innerorts durch die Stumpfenbacher Straße und dann 400 Meter durch den Gewerbepark geleitet würde. Hier ist mit etwa170 direkt mehr belasteten Haushalten (mit etwa 310 Bürgern) zu rechnen. Mitsamt der indirekt betroffenen Bürger im angrenzenden Wohngebiet würde der „Holzweg“ in Altomünster selbst etwa 250 Haushalte (mit ca. 530 Bürgern) direkt oder indirekt mehr belasten, und zwar mit bis zu plus 2.200 Kfz täglich.


Der Bürgermeister führt als fünften Ort gerne Kleinberghofen auf, weil er natürlich händeringend nach Argumenten und insbesondere Leuten sucht, die durch den „Holzweg“ einen Vorteil hätten. Dass er nun Leute mit einer Entlastung durch den „Holzweg“ ausgerechnet in der Nachbargemeinde findet, von der er selbst „bedauernd“ erwähnt, dass wegen der Verweigerung dieser Gemeinde leider die leidlich untersuchte Alternativstrecke entlang der Bahn scheitern würde, ist schon etwas seltsam. Da nicht zur Gemeinde Altomünster gehörig, dürfte dies tatsächlich außerhalb des Betrachtungsrahmens liegen, zumal die Verkehrsuntersuchung der Marktgemeinde dort gar nicht stattgefunden hat. Faktisch lässt sich über diesen Ort also gar keine Aussage treffen, die Meinung des Bürgermeisters sind hier Behauptungen ins Blaue hinein. Doch selbst wenn man Entlastungen an der Innerortsstrecke in Kleinberghofen der Strecke von/nach Deutenhofen annehmen würde, wäre dies ja genau der geminderte Verkehr, der dann als Mehrverkehr an anderer Stelle in Kleinberghofen eintreten würde. Sozusagen ein Nullsummenspiel.


Kurzum: Die Argumentation hinsichtlich der angeblichen Entlastungen ist äußerst löchrig. Die Anzahl der angeblich entlasteten Ortschaften ist schon FALSCH, aber ohnehin eine nicht geeignete Bezugsgröße. Es geht eher darum, die Anzahl der (auch nur teilweise) entlasteten Bürger bzw. Haushalte denen gegenüber zu stellen, die im Gegenzug mehr belastet würden. Und hier sieht die Bilanz ganz anders aus: nur 50 potenziell entlasteten Haushalten (mit ca. 130 Bürgern) stünden etwa 250 Haushalte (mit ca. 530 Bürgern) gegenüber, die mehr belastet würden – im Unteren Marktbereich Altomünsters.


FAZIT: Auch hier geht die Rechnung der Gemeinde in keiner Weise auf, Fakten werden ignoriert. Das Argument ist widerlegt.